Einzigartiger Küstenwald
Die äußeren Grenzen des Goor-Waldes haben sich seit über 300 Jahren kaum verändert. Bis zum 18. Jahrhundert wurden frühere Ackerflächen innerhalb des Waldes noch mit Fichten und Europäischen Lärchen aufgeforstet – Nadelbäume, die hier von Natur aus nicht vorkommen würden. Einige Bereiche des alten Laubwaldes wurden zudem nach dem Zweiten Weltkrieg vollständig gerodet. Inzwischen hat es der Wald auf beeindruckende Weise geschafft, sich an einigen Stellen selbst zu regenerieren. Und sich aus eigener Kraft zum natürlichen Wald entwickelt.
Zurück zur Natur
Heute besteht das Waldgebiet Goor größtenteils aus mittelaltem bzw. altem Laubwald, unterbrochen von einigen Nadelwaldbereichen. Wo bereits Laubwald steht, wird die Natur nicht mehr durch menschliche Eingriffe gestört. Hier hat der Wald Zeit und Raum, sich ganz ursprünglich zu entwickeln. Vielleicht sogar zum Urwald von morgen? Alte und junge Bäume unterschiedlichster Arten können ungestört wachsen und sich vermehren. Totholz verbleibt im Wald und bietet wertvollen Lebensraum für Insekten, die genau auf solche Strukturen angewiesen sind. Wilde Wälder wie diese gibt es in Deutschland nur noch ganz wenige.
Der kulturelle Wert des Goor-Waldes in der Region ist schon lange nicht mehr wegzudenken. Hier an der Südostküste Rügens, in unmittelbarer Nähe des Erholungsortes Putbus, treffen unterschiedlichste Baumpersönlichkeiten aufeinander. Naturerlebnispfade entlang der Küste zum Rügenscher Bodden, vorbei an einer uralten Schirmeiche und geheimnisvollen Hügeln machen den Wald zu einem beliebten Ausflugsziel für Wanderbegeisterte. Die Unterschiede der Waldbereiche werden beim Spaziergang sofort sichtbar. In den dichten Laubwäldern treffen wir auf zwitschernde Zwergschnäpper und Waldlaubsänger. Zwei Vogelarten, von denen es wegen intensiver Waldbewirtschaftung in Deutschland immer weniger gibt.
Es gibt noch einiges zu tun
Und dort, wo noch Fichten, Lärchen und Douglasien stehen, die den heimischen Laubbaumarten Licht und Platz streitig machen? Da wollen und müssen wir der Natur noch ein bisschen unter die Arme greifen. Schonend werden hier einzelne Nadelbäume entnommen, um den neuen Laubbäumen eine echte Chance zu geben heranzuwachsen und sich selbst weiterzuverbreiten. So kann sich der Goor-Wald zu einer zusammenhängenden Naturschutzfläche entwickeln, auf der sich die bereits bestehende Artenvielfalt noch weiter ausbreiten kann.
Gemeinsam mit der Michael Succow-Stiftung und Ihrer Spende können wir nicht nur die Infrastruktur des Waldes pflegen, sondern auch dazu beitragen, diesen naturnahen Mischwald bestmöglich zu fördern und dauerhaft zu schützen.
Ihre Spende wirkt!
Impressionen aus dem Projekt

Es fehlen noch 639.740 von 640.000 qm