Welche Kriterien und Standards gelten bei den Projekten, die PRIMAKLIMA unterstützt?

Die Bedeutung von Waldprojekten im Kampf gegen die Klima- und die Biodiversitätskrise hat in den letzten Jahren enorm an Aufmerksamkeit gewonnen. Es ist richtig und wichtig, dass sich Standards etabliert haben, mit denen Projekte begutachtet und qualifiziert werden können. 

Für unser Selbstverständnis ist es aber ebenso wichtig, unabhängig von den Vorgaben durch externe Standards, eigene, zusätzliche Kriterien anzusetzen. Kriterien, die von den Forstexpert:innen unseres Teams bei der Projektauswahl berücksichtigt und streng geprüft werden. Diese Faktoren beurteilen wir fortlaufend auf ihre Relevanz und Aktualität; es wird angepasst oder hinzugefügt. So können wir bestmöglich – und unabhängig von äußeren Faktoren – sicherstellen, qualitativ hochwertige Projekte ausfindig zu machen und diese zu unterstützen. 

Bei internationalen Projekten steht zudem auch eine externe Zertifizierung im Mittelpunkt der Projektauswahl. Das wichtigste Kriterium: Die internationalen Projekte folgen den Vorgaben anerkannter Standards und zeichnen sich durch eine besonders hohe, messbare Qualität aus.

 

Unser Anspruch

Grundlegend für uns ist, dass die Projekte zu den Grundsätzen von PRIMAKLIMA passen – und einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Förderung von Biodiversität leisten. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Unterstützung der lokalen Natur im Fokus der Projekte steht oder dass keine synthetischen Pestizide genutzt werden.

Ebenso wichtig sind auch die sozialen Aspekte bei der Projektauswahl: Wir unterstützen lokale Organisationen und bestärken Menschen darin, sich für den Erhalt der Natur einzusetzen.

Die Menschen vor Ort kennen die Besonderheiten der regionalen Ökosysteme am besten. Auf Basis ihres Wissens und ihrer oft langjährigen Erfahrung sind sie es, die am besten einschätzen können, welche Methoden und Baumarten am besten ausgewählt und wie noch mehr Menschen in den Projektregionen beteiligt werden können. Genau diese Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist entscheidend für den ganzheitlichen Erfolg der Projekte.

 

Unsere Partnerorganisationen

Unsere Kooperationen mit anderen Organisationen bestehen in der Regel über viele Jahre hinweg. Dafür werden neue Projektpartner genau ausgewählt und bestehende Partnerschaften regelmäßig evaluiert. Sowohl die fachliche als auch die organisatorische Kompetenz sind dabei entscheidend – für die Umsetzung des Projekts, die Kontrolle der Projektentwicklung und schließlich die Bewertung des Projekterfolgs. Nur so können wir sicherstellen, dass bei nicht vorhersehbaren Entwicklungen direkt reagiert werden kann und bspw. erforderliche Nachpflanzungen umgesetzt werden.

So wählen wir unsere Projekte aus

Kriterien

Alle unsere Projekte verbindet, dass sie zu den Grundsätzen von PRIMAKLIMA passen müssen. Wegen der unterschiedlichen Rahmenbedingungen bei unseren internationalen und nationalen Projekten unterscheiden sich viele unserer Kriterien je nach Projektland. Alle unsere Projekte verbindet, dass sie zu den Grundsätzen von PRIMAKLIMA passen müssen.

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Standards

Wir kompensieren nicht mit CO2, das erst weit in der Zukunft in einem neu entstehenden Wald gebunden wird. Stattdessen arbeiten wir nur mit nachweislich bereits eingebundenem CO2, belegt durch Ex post-Zertifikate. Das in einem Wald gebundene CO2 wird durch ein Monitoring gemessen, die Menge berechnet und Zertifikate generiert, die wir dann unseren Spender:innen zuordnen.

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Fragen und Antworten

Das 2005 in Kraft getretene Kyoto-Protokoll schrieb vor, dass industrialisierte Länder ihre gemeinsamen Treibhausgasemissionen innerhalb des Zeitraums 2008 bis 2012 um mindestens 5 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 reduzieren sollten. Die EU verpflichtete sich, zwischen 2008 und 2020 ihre Emissionen um acht Prozent gegenüber 1990 zu senken.

Wenn ein Staat innerhalb der vorgegebenen Zeit seine Emissionen schneller reduzierte, konnte er diese eingesparten Emissionen in Form von Emissionszertifikaten an andere Staaten verkaufen – oder seine Emissionen senken, in dem er über den Clean Development Mechanism (CDM) Emissionsreduktionen in Annex II Staaten, sog. Entwicklungsländer, finanzierte und sich gutschreiben ließ.

In Deutschland und in anderen Industrieländern war eine Kompensation lange Zeit nicht möglich, da die Reduktion von Emissionen - etwa durch Erstaufforstungen - in die staatliche Bilanz eingerechnet wurde und es so zu einer Doppelzählung gekommen wäre, wenn eine Privatperson oder ein Unternehmen mit den Erstaufforstungen seinen CO2-Fußabdruck reduzieren hätte.

Seit dem Inkrafttreten des Paris-Abkommen am 01.01.2022 ist eine Kompensation in Deutschland mittlerweile theoretisch möglich. Voraussetzung dafür wäre, dass die Bundesregierung eine Vereinbarung unterzeichnen würde, in der sie auf die Anrechnung der Einbindungsleistungen von Emissionen auf bestimmten Waldflächen verzichtet. Dass die Bundesregierung eine solche Vereinbarung eingeht, ist jedoch erstmal nicht zu erwarten.

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Vielmehr werden Abkommen zwischen Staaten gesucht, die schnell ihren Emissionsausstoß reduzieren – und ihre eingesparten Emissionen (Internationally Transferred Mitigation Outcomes = ITMO genannt) an die Bundesregierung abtreten. Dieser Vorgang heißt Corresponding Adjustments.

Eine Kompensation mit Waldprojekten in Deutschland ist daher bisher nicht seriös. Andernfalls würde die Wirkung eines einzelnen Projekts doppelt angerechnet werden. Zudem gibt es in Deutschland gesetzliche Regelungen, die dafür sorgen, dass eine zusätzlich geschaffene Waldfläche als solche erhalten bleiben muss.

Es gibt hohe Hürden, um Waldflächen zugunsten anderer Nutzungszwecke zu roden. Wird eine Umwandlung von Waldflächen genehmigt, muss an anderer Stelle ein neuer Wald entstehen. Die Qualität bei der Umsetzung und Entwicklung von unseren nationalen Projekten verfolgen und prüfen wir zusammen mit unseren Projektpartnern. 

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