Wer sind die Menschen, die du besucht und kennengelernt hast?
Henriette: Zum einen war es natürlich schön, die Mitarbeiter:innen unseres Projektpartners vor Ort, FORCERT, persönlich kennenzulernen. Sie haben den Projektbesuch organisiert und mich während meines Abenteuers im Regenwald begleitet. Ziel der Reise war aber vor allem, die indigenen Gemeinschaften vor Ort kennenzulernen.
Die Tavolo Community Conservation Association ist ein Zusammenschluss aus drei kleineren Gemeinden – Mukus, Tavolo und Lausus – den sie für die Erhaltung ihres Waldes gegründet haben. Ohne ihren Einsatz gäbe es den Projektansatz nicht; und wir wären vermutlich nicht auf die Entwicklungen aufmerksam geworden.
Welche Bedeutung hat der Wald für die Tavolo-Gemeinschaft?
Henriette: Die Menschen und ihr Leben sind untrennbar mit dem Wald verbunden. Der Wald ist Supermarkt und Apotheke zugleich. Tiefe Kenntnisse über die Pflanzen, Tiere und Pilze sind kein Spezialwissen. Kaum jemand geht in den Wald, ohne sich mit ein paar Blättern oder Grashalmen zu schmücken. Das zu erleben, hat mich tief beeindruckt.
Warum müssen die Menschen um ihren Wald kämpfen?
Henriette: Rundherum wurden bereits große Flächen für Palmöl-, aber auch Eukalyptusplantagen für die Holzproduktion gerodet. Auch für das Gebiet der Tavolo-Community wurde bereits eine illegal erworbene Abholzungsgenehmigung erteilt. Doch der Konsens der Tavolo-Community ist es, ihren Wald zu erhalten. Manche Nachbardörfer sehen das anders und machen sich stattdessen für eine Rodung des Waldes stark – auch, um eine bessere Infrastruktur und Anbindung der Dörfer sicherzustellen.