Diese Themen treiben uns an
Seit über dreißig Jahren setzen wir uns für gesunde Wälder ein. Schon damals, in den 90er Jahren, war die Sorge um den Wald in Deutschland groß. Waldsterben durch starke Luftverschmutzung schaffte es zwar als Titelthema auf große Magazine – wurde aber nicht zur politischen und wirtschaftlichen Priorität.
Das Ergebnis: Heute sind die Meldungen zum Zustand unserer Wälder nach wie vor mehr als besorgniserregend. Das Problem ist längst eines, welches wir auf der gesamten Welt beobachten. Die Klimakrise spitzt sich zu und der Verlust der Biodiversität schreitet jeden Tag weiter voran.
Die Klimakrise und die Biodiversitätskrise sind Krisen von globalem Ausmaß. Während die Klimakrise zu einer globalen Erwärmung führt, die wiederum zu einem vermehrten Auftreten von Extremereignissen und dem Abschmelzen von Gletschern und Polareis führt, wird die Biodiversitätskrise vor allem durch ein großflächiges Artensterben sichtbar. Seit 1970 beobachten wir einen dramatischen Rückgang der Populationen von Säugetieren, Vögeln, Fischen und Reptilien um etwa 60%.
Was Mut macht: Es gibt eine Vielzahl von Lösungsansätzen. Wir können den Krisen begegnen – allerdings müssen wir gemeinsam und gezielt handeln! Dafür ist es auch wichtig, beide Entwicklungen im Zusammenhang zu betrachten und anzugehen.
Wieso werden die beiden Krisen als Zwillingskrise bezeichnet? Sie haben gemeinsam, dass sie die Folge von intensiven Eingriffen des Menschen in Natur sind– das ist wissenschaftlich eindeutig belegt. Zudem verstärken sich die Krisen gegenseitig: Die globale Erwärmung bestärkt das Aussterben zahlreicher Arten – und ein Verlust der Arten lässt uns die Auswirkungen des Klimawandels stärker spüren.
Ein Blick in den Wald zeigt besonders eindrücklich, wie die Klimakrise und der Rückgang von Biodiversität in Zusammenhang stehen: Durch den globalen Anstieg der Durchschnittstemperaturen werden zahlreiche Waldgebiete geschwächt – denn die Bäume sind meist für kühlere Bedingungen ausgelegt. Weniger Bäume bedeutet weniger Lebensraum für andere Pflanzen- und Tierarten. In der Folge sind auch sie gefährdet.
Geht die Artenvielfalt innerhalb eines Ökosystems zurück, wird dieses anfälliger für Krankheiten, Schädlinge und extreme Wetterereignisse. Das konnten wir in den Hitzesommern der vergangenen Jahre und den massiven Borkenkäferbefall deutschlandweit beobachten. Es entsteht ein Kreislauf, in dem die geschwächte Biodiversität die Widerstandsfähigkeit des Waldes (die sog. Resilienz) gegenüber der Klimakrise verringert. So geht die ureigene Fähigkeit des Waldes, sich nach Störungen zu erholen und seine Struktur wiederherzustellen, verloren.
Waldfunktionen: Wie der Wald die Zwillingskrise bekämpfen kann
Seit die Klimakrise an Aufmerksamkeit gewinnt, steht auch der Wald vermehrt im Fokus. In diesem Zusammenhang wird er häufig auf seine Funktion als natürlicher Kohlenstoffspeicher reduziert. Wälder können aber so viel mehr!
Sie sind vielfältige Naturräume und haben eine regulierende Wirkung durch ihre sogenannten Ökosystemleistungen, also Nutzen und Vorteile, die wir Menschen dank eines Ökosystems haben: Die Wälder sorgen für eine lokale Kühlung und schützen uns vor den Auswirkungen der zunehmenden Extremwetterlagen wie Dürren und Überschwemmungen. Außerdem filtern die Bäume die Luft, die wir atmen – und Wasser, das wir trinken.
Wälder spielen aber auch eine entscheidende Rolle bei der Biodiversitätsförderung. Die verschiedenen Schichten im Wald (also bspw. Wurzeln im Erdreich oder auch Sträucher und Bäume) bieten zahlreichen Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen ein Zuhause. Es entsteht eine hohe genetische Vielfalt und komplexe Wechselwirkungen zwischen den Arten. Diese Artenvielfalt ermöglicht wiederum, dass sich die Wälder besser an Umweltveränderungen anpassen können.
Im Überblick: Unsere Waldprojekte
Seit 1991 kämpfen wir mit naturbasierten Lösungen (sog. Nature-based Solutions, kurz: NbS) gegen die Klimakrise und gegen den Verlust der Artenvielfalt. Als naturbasierte Lösungen werden Ansätze bezeichnet, die den Klimaschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt mit der Erreichung nachhaltiger Entwicklungsziele verbinden.
Wir sind direkt vor der heimischen Haustür in Deutschland aktiv, aber auch auf anderen Kontinenten. Alle Projekte haben das Ziel, die jeweils heimische Natur zu fördern. Zeitgleich möchten wir das Bewusstsein für den Wert naturnaher Wälder im Kontext des Klima- und Artenschutzes fördern.
Darum bietet PRIMAKLIMA ausschließlich Waldprojekte für die Kompensation an:
Viele unterschiedliche (gemeinnützige) Organisationen und Unternehmen bieten die Möglichkeit der CO2-Kompensation an, sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen. So unterschiedlich die sog. Kompensationsanbieter, so unterschiedlich sind auch die Arten der Kompensationsprojekte. Dabei wird zunächst zwischen technischen und naturbasierten Lösungen (sog. Nature-based Solutions) unterschieden.
Seit der PRIMAKLIMA-Gründung vor über 30 Jahren unterstützen wir ausschließlich solche naturbasierten Projekte; in erster Linie Aufforstungs- und Waldschutzprojekte. Warum?
Im Vergleich zu anderen Projektarten, wie z.B. der Errichtung von Wind- oder Wasserkraftanlagen, haben Waldprojekte die größten Zusatznutzen für Mensch und Natur. [1]
- Wälder sind einzigartige Ökosysteme – die in vielen Regionen der Welt stark gefährdet sind. Unsere Projekte erhalten und fördern die Artenvielfalt und schaffen darüber hinaus nachhaltige Einkommen für die Menschen in den Projektregionen.
Bei Waldschutzprojekten werden gerade solche Wälder geschützt, die einmalig sind und deren Zerstörung ein unwiderruflicher Verlust wäre. Hier leben vom Aussterben bedrohte Tierarten, somit gehören diese Gebiete zu den Hotspots der Biodiversität unserer Erde. - Wälder haben eine regulierende Wirkung: Sie sorgen für ein kühleres Mikroklima und schützen uns vor Dürren und Überschwemmungen. Weiter filtern Wälder die Luft, die wir atmen und Wasser, das wir trinken.
- Wälder sind kulturell bedeutsam: Sie haben eine Erholungs- und Gesundheitsfunktion und tragen zu einer nachhaltigen touristischen Wertschöpfung bei. Die Menschen in Deutschland haben eine sehr enge Verbindung zu Wäldern. Spaziergänge durch Wälder helfen dabei Stress abzubauen und zur Ruhe zu kommen.
Hinzu kommt: Allein auf erneuerbare Energien zu setzen, wird der Dimension des Problems nicht gerecht. Denn die Entwaldung sorgt weltweit für etwa 10% der Treibhausgasemissionen. [2]
Betrachtet man auch die folgende Nutzung der gerodeten Flächen, erhöht sich dieser Wert nochmals deutlich.
Eine nachhaltige Kompensation von Treibhausgasen funktioniert über die zertifizierte Minderung oder Einbindung von CO2-Emissionen. Beides ist wichtig, damit wir das 1,5 Grad-Ziel erreichen können. Mit unseren Waldprojekten können wir beide Wege auf natürliche Weise umsetzen. Bei Aufforstungsprojekten wird der Atmosphäre durch das Wachstum der Bäume CO2 entzogen und der Kohlenstoff dauerhaft gebunden. Bei unseren Waldschutzprojekten bewahren wir von der Rodung bedrohte Wälder. So bleibt der Kohlenstoff im natürlichen Wald gebunden. In beiden Projektarten wird die Klimaschutzwirkung durch externe Prüfer:innen begutachtet und mit hochwertigen CO2-Zertifikaten belegt.
[1] https://www.goldstandard.org/articles/gold-standard-global-goals
[2] https://www.rainforest-alliance.org/articles/relationship-between-deforestation-climate-change
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