„Gegen den Klimawandel aktiv zu werden, ist keine Option, es ist eine Pflicht!“, sagt Schüler Phil Schröder während einer Pflanzaktion mit seiner Klasse. Mit eigenen Händen die Zukunft gestalten – genau das machen zahlreiche Schüler:innen in Niedersachsen, wenn sie ihre eigenen Schulwälder pflanzen.
 
Sie graben, pflanzen und staunen, wie aus kleinen Setzlingen lebendige Wälder wachsen. Dabei entsteht nicht nur neuer Lebensraum, sondern auch eine tiefe Verbundenheit mit der Natur. Denn wer einen Wald von klein auf kennt, ihn pflegt und wachsen sieht, wird ihn auch in Zukunft schätzen und aktiv schützen.

 

„In diesem Projekt ist die Kombination aus Theorie und Praxis für mich etwas ganz Besonderes. Die Schüler:innen packen selbst mit an und lernen so ganz bewusst zu schätzen, was es zu schützen gilt: ihren Wald. Im Mittelpunkt steht die Klima- und Biodiversitätskrise und wie wir dieser überwältigenden Krise gemeinsam begegnen können. “ Jan Tenbrock (PRIMAKLIMA-Team)

Wieso sind grüne Klassenzimmer so wertvoll?

Natur statt Klassenzimmer, Schaufel statt Schulbuch – und lernen mit allen Sinnen. Schulwälder sind mehr als nur grüne Klassenzimmer, sie sind Erlebnisräume, in denen Kinder und Jugendliche die Natur nicht nur sehen, sondern auch fühlen, riechen und aktiv mitgestalten. 
 
Während immer mehr Menschen in einer zunehmend urbanen Gesellschaft kaum noch einen direkten Bezug zur Natur haben, das Wissen über Ökosysteme schwindet und die Klima- und Biodiversitätskrise oft abstrakt bleibt, bieten Schulwälder eine kraftvolle Antwort auf diese Entfremdung.  
 
Hier erfahren die Schüler:innen unmittelbar, was es bedeutet, Leben zu pflanzen, Verantwortung zu übernehmen und langfristig für etwas zu sorgen. Mit jeder Schaufel Erde, die sie bewegen, mit jedem Baum, den sie setzen, wachsen nicht nur Wälder, sondern auch das Bewusstsein für die Klimakrise und den Schutz der Biodiversität. 

Die Stiftung Zukunft Wald pflanzt die meisten Schulwälder Deutschlands

Seit 2013 unterstützen wir die Stiftung Zukunft Wald mit unserer Expertise und den Spenden unserer Unterstützer:innen, die dieses beeindruckende Projekt ermöglicht. Von der Planung über die Organisation bis zur eigentlichen Pflanzaktion sorgt sie dafür, dass jeder Schulwald gedeiht. Dank ihres Engagements ist in Niedersachsen die größte Schulwaldbewegung Deutschlands entstanden, die zudem von der UN-Dekade (Bildung für eine nachhaltige Entwicklung) ausgezeichnet wurde. 
 
Ob in Rhauderfehn, Neustadt am Rübenberge oder Stolzenau – überall, wo Kinder und Jugendliche ihre ersten Bäume pflanzen, entsteht mehr als ein Wald: Es entsteht eine langfristige Verbindung zur Natur. Ein mindestens 30-jähriger Nutzungsvertrag zwischen Schulen, Grundeigentümern und der Stiftung stellt sicher, dass Schüler:innen einer ganzen Generation ihren eigenen Schulwald gestalten und für Bildungszwecke nutzen können. 

Spendenfortschritt

Bäume
Dank eurer Unterstützung bereits gepflanzte Bäume

Der Wald als Begegnungsstätte

Mit eigenen Händen setzen die Schüler:innen unter anderem Hainbuchen, Sandbirken, Schwarzerlen und Traubeneichen in die Erde. Gemeinsam mit vielfältigen Straucharten wachsen sie zu artenreichen Wäldern heran – lebendige Ökosysteme, die nicht nur den Klimaschutz fördern, sondern auch die Gemeinschaft stärken. 

Hier wird Wissen greifbar: Schulwälder sind Orte des praktischen Lernens. Manche Schulen gründen sogar eigene Wald-AGs, in denen sich die Schüler:innen langfristig um ihren Wald kümmern. Und die Pflanztage selbst sind ein besonderes Ereignis, das verbindet – die gemeinsame Arbeit in der Natur schafft unvergessliche Momente und ein tiefes Verantwortungsbewusstsein.  

Schulwälder als Verbündete gegen die Klimakrise

Niedersachsen gehört zu den waldärmeren Bundesländern Deutschlands – hier sehen wir eine Landschaft, die oft von intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen dominiert wird. Genau dort setzen die Schulwaldpflanzungen ein Zeichen: Sie schaffen widerstandsfähige, klimaanpassungsfähige Wälder, die langfristig CO₂ binden und das lokale Klima positiv beeinflussen. 

Bäume wirken dabei als natürliche Klimapuffer: Sie spenden Schatten, kühlen die Umgebungstemperatur und verbessern das Mikroklima. Indem Schulwälder so gezielt an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden, tragen sie zur Stabilität der Ökosysteme bei. Gleichzeitig dienen sie als effektive CO₂-Senken – sie entziehen der Atmosphäre Kohlendioxid und speichern es langfristig in ihrer Biomasse und den Böden. 

Doch ihre Wirkung reicht noch weiter. Die Schulwälder regulieren den Wasserhaushalt der Landschaft und sind essenziell für die Wasserrückhaltung und -filterung. Durch die tiefe Verwurzelung der Bäume wird Regenwasser effizient aufgenommen, wodurch sich Hochwasserrisiken verringern. In Zeiten zunehmender Wetterextreme helfen sie, Überschwemmungen abzumildern und die Wasserversorgung in der Umgebung zu stabilisieren. So entsteht nicht nur ein grünes Klassenzimmer, sondern auch ein natürlicher Schutzschild gegen die Klimafolgen. 

Vielfalt im Wald erleben

In den Schulwäldern wird die Biodiversität bewusst gefördert, indem neben heimischen Baumarten manchmal auch in kleinem Umfang  ergänzende Arten gepflanzt werden: Diese können dann als wertvolles Anschauungsmaterial für die Umweltbildung dienen und zeigen eindrucksvoll, wie unterschiedliche Baumarten das Ökosystem Wald prägen.  

Besonders wertvoll sind die entstehenden Waldsäume – Übergangsbereiche zwischen Wald und Offenland. Hier finden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten einen geschützten Lebensraum. Die Kombination aus Gehölzen, offenen Flächen und blühenden Krautschichten schafft ein Mosaik aus Lebensräumen, das Insekten, Vögeln und kleinen Säugetieren Nahrung und Unterschlupf bietet. 

Ein besonderes Pflanzverfahren, das in den Schulwäldern zum Einsatz kommt, ist die Nesterpflanzung. Dabei werden gleichmäßig mehrere Pflanznester angelegt. Für ein Pflanznest werden etwa junge Bäume dicht zueinander als Gruppe gepflanzt, wodurch die natürliche Selektion zwischen diesen Setzlingen gefördert wird: Langfristig setzt sich pro Nest der konkurrenzstärkste Baum der Gruppe durch. Zusammen mit den konkurrenzstärksten Bäumen der weiteren Baumgruppen auf der Pflanzfläche entsteht nach vielen Jahren ein alter Wald mit einem geschlossenem Kronendach. 

Die großzügigen Pflanzabstände zwischen den Nestern bieten zusätzlichen ökologischen Nutzen. Sie schaffen Raum für Offenlandvegetation, die sich natürlich ansiedelt und so zur Artenvielfalt beiträgt. Trotz dieser Anpassungen bleibt der Charakter des Waldes immer erhalten – als widerstandsfähiges, lebendiges Ökosystem und inspirierender Lernort für kommende Generationen. 

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