„Im Sommer ist das Wasser in den Flüssen und in meinem Brunnen knapp“, berichtet Milton Robleto nachdenklich. Der Kleinbauer aus der Region Boaco erlebt auf seiner Farm seit vielen Jahren, was in manchen Teilen der Welt noch als Zukunftsszenario gilt: unberechenbare Wetterextreme. Die Auswirkungen der Klimakrise stellen die Menschen in Nicaragua täglich vor große Herausforderungen und haben schon schwerwiegende Spuren hinterlassen.
Im CommuniTree-Projekt pflanzen Farmer:innen in mehreren Regionen Nicaraguas zahlreiche junge Setzlinge in den Boden ihrer degradierten Flächen – und kämpfen damit aktiv für Klimagerechtigkeit. Die heranwachsenden Mischwälder schwächen die Folgen der Klimakrise spürbar ab; und die Projektarbeit bietet den Menschen vor Ort eine zusätzliche Einkommensquelle.
Hand in Hand mit den Farmer:innen vor Ort
Echte Perspektiven – das ist, was sich viele Menschen vor Ort wünschen. Sie sind auf die Einnahmen durch ihre Felder angewiesen und nutzen sie hauptsächlich für Landwirtschaft und Viehzucht. Die Farmer:innen bauen hier beispielsweise Zuckerrohr, Bananen und Kaffee an; viele halten zusätzlich Kühe und Schweine.
Durch die sich häufenden Wetterextreme aber haben viele Kleinbäuer:innen in der Vergangenheit große Teile ihrer Ernte verloren – und damit ihr Einkommen. Das CommuniTree-Projekt setzt genau hier an: Die gepflanzten Bäume wirken nicht nur gegen die Folgen der Klimakrise, sie ermöglichen auch eine langfristige, weitere Einkommensquelle.
Vor allem in den ersten Jahren werden die Bäume von den Farmer:innen intensiv gepflegt. Unterstützung bekommen sie dabei fortlaufend von den Projektmitarbeitenden. Für das Pflanzen und die anschließende Pflege der Bäume erhalten die Farmer:innen faire, regelmäßige Zahlungen.
Eine weitere Besonderheit des Projekts: Nicht nur die einzelnen Kleinbäuer:innen und ihre Familien profitieren direkt von ihrer Teilnahme, sondern oft auch die ganze Gemeinde. Sowohl in den Baumschulen als auch bei den Pflanzungen und der Pflege der jungen Bäume werden viele helfende Hände benötigt.
Vom Setzling zum Wald
Wie viele andere Projektteilnehmer:innen wurde auch Milton Robleto durch einen Nachbarn auf das Projekt aufmerksam. Der Kontakt zu den forstlichen Mitarbeiter:innen von APRODEIN war schnell geknüpft. Gemeinsam prüften sie zunächst, ob sich seine Fläche zur Aufforstung eignet. Und dann konnte die Planung auch schon richtig losgehen.
Jedes Pflanzjahr beginnt damit, gemeinsam die Baumarten für die jeweilige Fläche auszuwählen und die Setzlinge in Baumschulen heranzuziehen. Aus lokalem Saatgut entwickeln sich so erst einmal zartgrüne Setzlinge, die neugierig ihre Blattknospen zur Sonne strecken. Bis dahin haben die Farmer:innen gemeinsam mit den forstlichen Projektmitarbeiter:innen längst den optimalen Ablauf für die Pflanzung geplant. In den Monaten Mai und September sind die Bedingungen am besten geeignet, um die Baumsetzlinge behutsam in die Erde zu setzen. Der Beginn von etwas ganz Großem.
Vor allem in den ersten Jahren werden die Bäume intensiv von den Kleinbäuer:innen gepflegt – und sie dabei von den Projektmitarbeiter:innen fortlaufend unterstützt. Für das Pflanzen und die anschließende Pflege der Bäume erhalten die Farmer:innen faire, regelmäßige Zahlungen, durch die sie ihre Einkommen diversifizieren können. Langfristig bringt auch der Verkauf von Holz zusätzliche Einnahmen – dabei werden aber nie mehr Bäume entnommen, als auf natürliche Weise nachwachsen. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.
Schau direkt mal rein: Henriette Lachenit mit dem ZDF in Nicaragua
Was dich im Video erwartet: Unsere Geschäftsführerin Dr. Henriette Lachenit war 2022 mit dem ZDF zu Besuch im Projekt in Nicaragua. Mit Reporter Peter Theisen besuchte sie verschiedene Farmer:innen im Norden des Landes. Im ZDF mittags magazin wurde darüber berichtet, warum das Projekt in Nicaragua einen besonders effektiven Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise leistet.
Spendenfortschritt
Mehr Wald bedeutet mehr Lebensqualität
Dank eurer Spenden an PRIMAKLIMA, konnten in letzten zehn Jahren in vielen Regionen Nicaraguas bereits gesunde, heimische Mischwälder entstehen. Diese Wälder helfen nicht nur dabei, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu verringern – sie schwächen auch ganz konkret die Folgen der Klimakrise für die Menschen vor Ort ab.
Denn die Wurzeln der Bäume sorgen u.a. dafür, dass Wasser effektiv im Boden gespeichert wird. So wird sowohl Überschwemmungen in der Regenzeit, als auch Ernteverlusten in Dürrezeiten vorgesorgt. Ein besonders schöner Erfolg: In einigen Regionen führen vor vielen Jahren trocken gefallene Brunnen inzwischen wieder Wasser. Die Bäume verhindern darüber hinaus aber auch Bodenabtragungen und machen die Erde fruchtbarer – in dem sie wertvolle Nährstoffen speichern.
Eine weitere Besonderheit des Projekts: Nicht nur die einzelnen Farmer:innen und ihre Familien profitieren von ihrer Teilnahme, sondern oft auch die ganze Gemeinde. Sowohl in den Baumschulen als auch bei den Pflanzungen und
der Pflege der jungen Bäume werden viele helfende Hände benötigt. Feste Einkommen bedeuten für sie: wertvolle Sicherheit.
„Bäume zu pflanzen bedeutet, Hoffnung und Leben zu säen.“ sagt Milton Robleto, der seit über 20 Jahren auf seiner Farm in der Region Boaco lebt. „Mein Traum ist, dass dieses Programm jeden Winkel des Planeten erreicht und dass wir alle Bäume pflanzen und die Umwelt retten. Schließlich ist unser Planet unser einziges Zuhause.“
danke, dass du dabei bist Unterstütze jetzt das Nicaragua-Projekt
Materialien und Projektinfos
Projektsteckbrief Nicaragua
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick erhältst du hier schnell und einfach zum Download.
Informationen in Einfacher Sprache
Hier findest du einen kurzen Text zum Klima-Schutz-Projekt in Nicaragua. Der Text ist in einfacher Sprache geschrieben.
Update: Projektbesuch 2023
Einzigartige Einblicke in unseren letzten Projektbesuch direkt zum Download.Du hast noch Fragen? Wir sind für dich da!
Meld dich gern bei uns.