Zwischen Zwickau und Chemnitz liegt das kleine beschauliche Städtchen Oberlungwitz. Das einstige Bauerndorf entwickelte sich vor allem durch die heimische Textilindustrie zu einem wichtigen Industriestandort in der Region. Dort, wo vor über 800 Jahren noch undurchdringbarer Urwald wuchs, entstanden immer mehr Siedlungen. Hier ist die Gefahr der Hochwasserentstehung besonders groß. Die Auswirkungen zeigen sich durch die Klimakrise immer häufiger. Heftige Unwetter, starke Regenfälle und überflutete Straßen bringen ganze Städte in Bedrängnis. Erst im August 2020 wurden in Oberlungwitz durch Starkregen teilweise kniehohe Schlammmassen in den Ort gespült. Bei Oberlungwitz in Sachsen musste die einstige Naturlandschaft aus heimischen Mischwäldern vor mehr als 800 Jahren einer Kulturlandschaft weichen. Eine Geschichte, die sich so auch für viele andere deutsche Regionen erzählen lässt. Aber auch in der Gegenwart zeigen sich viele Parallelen – vor allem mit vielen unserer anderen Projektstandorte in Sachsen, besonders im Erzgebirge.

Flächenversiegelungen, Verdichtung und Erosionen verhindern vielerorts, dass die Böden einer ihrer wichtigsten Aufgaben nachkommen können: Wasser aufzunehmen, zu filtern und langsam wieder an das Grundwasser abzugeben. Funktionen, die die Gefahr von Hochwassern deutlich minimieren können. Aber dafür müssen die Böden locker und mit vielen Kammern durchzogen sein. Diese zu schaffen, dafür sorgen besonders die Wurzeln von Bäumen. Denn gesunde Waldböden können große Wassermengen wie ein Schwamm aufsaugen und vermindern so den Bodenabtrag durch schnell abfließendes Oberflächenwasser.

Und genau das schaffen wir durch gezielte Aufforstung mit standortspezifischen, heimischen Bäumen. Sie selbst nehmen große Wassermengen auf und fördern einen lockeren humusreichen Waldboden. Ahorn- und Ulmenarten, Eichen und Linden wachsen so zu kostbaren Lebensräumen heran, in denen sich auch zahlreiche Vogel- und Insektenarten tummeln. Sträucher wie Schlehe, Pfaffenhütchen oder Haselnuss bilden außerdem einen abwechslungsreichen Waldsaum, in dem es besonders im Frühjahr summt und brummt. In ein paar Jahren schützen die buschigen Sträucher den Wald dann vor starken Winden und beugen so Sturmschäden vor.

Seit dem Frühjahr 2021 kann auch bei Oberlungwitz ein neuer, artenreicher Mischwald entstehen. Damit die Setzlinge zu kräftigen Bäumchen heranwachsen können, werden sie von uns natürlich noch etwas unterstützt. Nach der Pflanzung werden sie regelmäßig freigeschnitten und zunächst durch Einzäunung der Fläche vor größeren Wildtieren geschützt – denen die zarten Blätter einfach zu gut schmecken.
Die Bäume wachsen dabei zu sicheren, natürlichen Kohlenstoffspeichern heran – denn der für die Atmosphäre in großen Mengen so gefährliche Kohlenstoff ist in Form des Gases CO2 ist für die Wälder unentbehrlich. Zunächst als Rohstoff für die Photosynthese notwendig, fungieren die aus dem Kohlenstoff hergestellten Kohlenhydrate als Baustoffe für alle lebensnotwendigen Komponenten eines Baumes – und finden sich somit im Holz, der Rinde, den Wurzeln, Zweigen und Blättern wieder. Aber auch im Totholz am Boden und in der Humusschicht. Ein komplexes Zusammenspiel, das das Klima auf natürlichste Art entlastet.

 

Bei Spendeneinnahmen, die über den Finanzierungsbedarf dieser Fläche hinausgehen, wird die Spende für andere dringende PRIMAKLIMA-Projekte eingesetzt. Jede eingehende Baumspende finanziert die Pflanzung mindestens eines Baumes in der jeweiligen Region. Weitere Informationen finden Sie unter Transparenz.



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