„Im Sommer ist das Wasser in den Flüssen und in meinem Brunnen knapp.“ berichtet Milton Robleto nachdenklich. Der Kleinbauer aus der Region Boaco erlebt auf seiner Farm seit vielen Jahren, was in manchen Teilen der Welt noch als Zukunftsszenario gilt: kaum berechenbare Wetterextreme. Überschwemmungen und ungewöhnlich lange Trockenzeiten – die Auswirkungen der Klimakrise stellen die Menschen in Nicaragua täglich vor große Herausforderungen. Und haben schon schwerwiegende Spuren hinterlassen. Nicaragua gehört weltweit zu den 35 Ländern, die am meisten von extremen Klimaereignissen betroffen sind.  

Aber auch die politische Situation lastet schwer auf den Schultern vieler Menschen. Die Bevölkerung muss unter der Willkür eines autoritär geführten Regimes leben, das dem Reformwillen seiner Bürger:innen mit Gewalt begegnet. Politische Gegner:innen der Ortega-Regierung werden massiv unter Druck gesetzt oder sogar verhaftet.

 

Hand in Hand mit den Farmer:innen vor Ort

Echte Perspektiven – das ist, was sich viele Menschen vor Ort wünschen. Und genau deshalb haben unsere Partnerorganisationen Taking Root und APRODEIN vor über zehn Jahren begonnen, gemeinsam mit lokalen Kleinbäuer:innen deren teilweise stark ausgezehrten und brachliegenden Flächen aufzuforsten. 

Die Farmer:innen pflanzen heimischen Baumarten – und kämpfen damit jeden Tag aktiv für Klimagerechtigkeit. Langfristig bauen sie zudem eine nachhaltige Forstwirtschaft auf – wobei der Wald immer als Ganzes bestehen bleibt. Und zuverlässig Kohlenstoff aus der Atmosphäre bindet.

Das Projekt wurde von der UN-Dekade für Ökosystemrestaurierung als internationales Leuchtturmprojekt ausgezeichnet. Ein Umstand, der die positive Reputation im Land deutlich gesteigert hat. Und ein wichtiger Baustein für die Aufrechterhaltung des rechtlichen Status als Nicht-Regierungsorganisation unserer Partnerorganisationen. Sie sind nicht politisch aktiv, sondern konzentrieren sich ganz auf die Pflanzungen in Zusammenarbeit mit Kleinbäuer:innen in den ländlichen Gegenden Nicaraguas. 

 

Vom Setzling zum Wald

Wie viele andere Projektteilnehmer:innen wurde auch Milton Robleto durch einen Nachbarn auf das Projekt aufmerksam. Der Kontakt zu den forstlichen Mitarbeiter:innen von APRODEIN war schnell geknüpft. Gemeinsam prüften sie zunächst, ob sich seine Fläche zur Aufforstung eignet. Und dann konnte die Planung auch schon richtig losgehen.

Jedes Pflanzjahr beginnt damit, gemeinsam die Baumarten für die jeweilige Fläche auszuwählen und die Setzlinge in Baumschulen heranzuziehen. Aus lokalem Saatgut entwickeln sich so erst einmal zartgrüne Setzlinge, die neugierig ihre Blattknospen zur Sonne strecken. Bis dahin haben die Farmer:innen gemeinsam mit den forstlichen Projektmitarbeiter:innen längst den optimalen Ablauf für die Pflanzung geplant. In den Monaten Mai und September sind die Bedingungen am besten geeignet, um die Baumsetzlinge behutsam in die Erde zu setzen. Der Beginn von etwas ganz Großem.

Vor allem in den ersten Jahren werden die Bäume intensiv von den Kleinbäuer:innen gepflegt – und sie dabei von den Projektmitarbeiter:innen fortlaufend unterstützt. Für das Pflanzen und die anschließende Pflege der Bäume erhalten die Farmer:innen faire, regelmäßige Zahlungen, durch die sie ihre Einkommen diversifizieren können. Langfristig bringt auch der Verkauf von Holz zusätzliche Einnahmen – dabei werden aber nie mehr Bäume entnommen, als auf natürliche Weise nachwachsen. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

 

Mehr Wald bedeutet mehr Lebensqualität

Dank eurer Spenden an PRIMAKLIMA, konnten in letzten zehn Jahren in vielen Regionen Nicaraguas bereits  gesunde, heimische Mischwälder entstehen. Diese Wälder helfen nicht nur dabei, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu verringern – sie schwächen auch ganz konkret die Folgen der Klimakrise für die Menschen vor Ort ab.
 
Denn die Wurzeln der Bäume sorgen u.a. dafür, dass Wasser effektiv im Boden gespeichert wird. So wird sowohl Überschwemmungen in der Regenzeit, als auch Ernteverlusten in Dürrezeiten vorgesorgt. Ein besonders schöner Erfolg: In einigen Regionen führen vor vielen Jahren trocken gefallene Brunnen inzwischen wieder Wasser. Die Bäume verhindern darüber hinaus aber auch Bodenabtragungen und machen die Erde fruchtbarer – in dem sie wertvolle Nährstoffen speichern.

Eine weitere Besonderheit des Projekts: Nicht nur die einzelnen Farmer:innen und ihre Familien profitieren von ihrer Teilnahme, sondern oft auch die ganze Gemeinde. Sowohl in den Baumschulen als auch bei den Pflanzungen und  
der Pflege der jungen Bäume werden viele helfende Hände benötigt. Feste Einkommen bedeuten für sie: wertvolle Sicherheit.

„Bäume zu pflanzen bedeutet, Hoffnung und Leben zu säen.“ sagt Milton Robleto, der seit über 20 Jahren auf seiner Farm in der Region Boaco lebt. „Mein Traum ist, dass dieses Programm jeden Winkel des Planeten erreicht und dass wir alle Bäume pflanzen und die Umwelt retten. Schließlich ist unser Planet unser einziges Zuhause.“ 

 

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Materialien und Projektinfos

PRIMAKLIMA_Projektsteckbrief_Nicaragua.pdf

PDF 2 MB

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