Kurzes Interview mit der TARGOBANK Stiftung
Zum ersten Mal fördert die TARGOBANK Stiftung ein PRIMAKLIMA-Projekt. Zum Auftakt der Kooperation besuchte Deborah Werheit, Koordinatorin der Stiftung, unser Kölner Büro. Im Kurz-Interview erzählt sie, warum die Zusammenarbeit für sie ein Herzensanliegen ist – und welche Ziele wir gemeinsam verfolgen.
Die TARGOBANK Stiftung erhält sicher viele Förderanträge. Was war für Dich das Besondere an dem Vorhaben, einen abgestorbenen Fichtenbestand im Südschwarzwald in einen artenreichen Mischwald umzuwandeln?
Deborah Werheit: Die Themen Aufforstung und Waldschutz sind bei unserer Stifterin – der TARGOBANK AG – sehr präsent, spätestens seitdem die französische Muttergesellschaft der Bank 2023 den Dambacher Wald im Elsaß gekauft hat, um ihn in ökologisch wertvollem Zustand zu erhalten. Mit unserer TARGOBANK Stiftung, die Projekte in Deutschland fördert, haben wir gezielt nach Projekten und möglichen Partnern für diese Themen gesucht. Das Vorhaben im Südschwarzwald, das ihr uns vorgeschlagen habt, hat uns dabei besonders begeistert, weil es die Waldentwicklung ganzheitlich angeht. Im Gegensatz zur klassischen Aufforstung soll das natürliche Wachstum des Waldes unterstützt werden. Dass dabei von Anfang an zum Beispiel auch die Ansiedlung von Fledermäusen und Eichelhähern, oder die Zusammenarbeit mit lokalen Schulen, mitgedacht wird, um den Wald auch als Ort für Biodiversität und Bildung zu bedenken, hat uns überzeugt.
Ein Wort zur TARGOBANK Stiftung: Wie passt das Projekt zu Eurer Vision?
Deborah Werheit: Die TARGOBANK Stiftung hat im Jahr 2020 ihren Stiftungszweck um die Themen Umwelt-, Natur-, Klima- und Gesundheitsschutz erweitert. Ende 2023 hat die TARGOBANK AG das Kapital der TARGOBANK Stiftung von 1,5 Mio. Euro auf 10. Mio. Euro aufgestockt und damit die langfristigen Handlungsmöglichkeiten der Stiftung gestärkt. Wir hatten im letzten Jahr also eine gute Ausgangslage, um neue Projektvorhaben anzugehen. Den Schutz der Biodiversität hatten wir uns dabei als ersten thematischen Schwerpunkt unserer Fördervorhaben gesetzt und unterstützen in diesem Zuge unter anderem auch Moorschutzprojekte in Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen. Dass wir im Rahmen des gemeinsamen Projekts mit PRIMAKLIMA nun auch einen Beitrag zum Schutz der Waldökosysteme leisten können, passt wunderbar in unsere Vision. Außerdem ist es unser erstes größeres Projekt in Süddeutschland, was mich ebenfalls sehr freut, da wir uns stets um eine gute regionale Verteilung unserer Fördermittel bemühen.
Ich finde es besonders schön, unsere ältesten Flächen zu besuchen. Es ist super motivierend zu sehen, was aus einer Pflanzung nach Jahrzehnten entsteht. Was hoffst Du, bei einem Spaziergang in 20 Jahren durch den neu entstehenden Wald zu sehen?
Deborah Werheit: Spannende Frage! Ich denke, da geht es gar nicht nur darum, was es zu sehen gibt, sondern auch darum, was man bei einem solchen Spaziergang hören, riechen und fühlen kann. Ganz aktuell beschäftigen wir uns in unserer Stiftung auch mit dem Konzept von Planetary Health – also dem Zusammenhang von unserer menschlichen Gesundheit mit der Gesundheit unseres Planeten. Es ist unglaublich, wie viele Studien es dazu gibt, dass die Natur im Allgemeinen und der Wald im Besonderen nachweislich positive Auswirkungen auf unsere physische und psychische Gesundheit hat. Das empfinde ich auch ganz persönlich so. Der Wald ist ein Rückzugsort für zahlreiche Arten einschließlich uns Menschen. Ich hoffe also, in 20 Jahren einen gesunden und vielfältigen Wald zu erleben, in dem man Vogelgezwitscher hört, klare Luft riecht und an jeder Ecke etwas Neues entdecken kann – von Moosen über Pilze bis hin zu den Tieren des Waldes.