Der Wald als Klimaschützer

Etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt. Für unzählige Tiere und Pflanzen ist er unersetzlicher Lebensraum, für die meisten Menschen vor allem ein Ort der Erholung.
Scheinbar unauffällig leistet der Wald aber noch viel mehr. Alleine in Deutschland werden durch Wälder jedes Jahr 52 Mio. Tonnen CO2 eingebunden und damit mehr als in Berlin und Hamburg zusammen jährlich ausgestoßen wird. Die Arbeit teilen sich etwa 90 Milliarden Bäume, so dass auf eine:n Deutsche:n etwas mehr als 1.000 Bäume kommen.

Wälder sind Multitalente

Ob die Speicherung und Filterung von Wasser, der Schutz des Bodens vor Erosion oder die Produktion des nachwachsenden Rohstoffs Holz – Wälder haben etliche wertvolle Fähigkeiten. Seine für Mensch und Tier wichtigste Funktion besteht aber in der Aufnahme des schädlichen Treibhausgases Kohlendioxid und der anschließenden Produktion von Sauerstoff, ohne den wir nicht leben könnten. Bäume entnehmen der Luft im Prozess der Photosynthese CO2, binden den darin enthaltenen Kohlenstoff in ihrem Holz und geben Sauerstoff an die Luft ab. Dadurch sind die Wälder neben den Ozeanen die wichtigsten Klimaschützer unseres Planeten.

Aufforstung als Weg zur Klimaneutralität

Die Pariser Klimakonferenz endete mit den starken Signalen, die Klimaerwärmung auf 1,5°C im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen und ab der zweiten Hälfte des Jahrhunderts weltweit nicht mehr Emissionen auszustoßen, als eingebunden werden können.

Die Wälder der Erde sind bereits für die Einbindung von jährlich 9 Milliarden Tonnen CO2 verantwortlich – einem Viertel der weltweiten Emissionen. Trotz intensiver Einsparungsbemühungen ist im Zuge des Wirtschafts- und Bevölkerungswachstums jedoch ein weiterer Anstieg der Treibhausgas-Emissionen sicher zu erwarten. Die Erhöhung der natürlichen Speicherkapazität durch Aufforstungen ermöglicht also eine effiziente und ökologische Senkung des globalen CO2-Gehalts – mit all den positiven Zusatzeffekten, die der Wald für Mensch und Tier mit sich bringt.

 

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Was genau ist der Treibhauseffekt?

Unsere Erde ist mit einer Schicht klimawirksamer Gase umgeben, die von Natur aus vorhanden sind und die dazu führen, dass es auf der Erde warm genug ist, damit Leben möglich ist. Langwellige Wärmestrahlung, die von der Erdoberfläche ausgeht, wird von dieser Gasschicht teilweise reflektiert und geht damit nicht in den Weltraum verloren. Aufgrund menschlicher Aktivitäten, vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle) und durch die Zerstörung von Wäldern, kommt es zu einer Anreicherung klimawirksamer Gase in der Atmosphäre; Kohlendioxid (CO2) spielt hierbei die wichtigste Rolle. Das bedeutet: der natürliche (lebensnotwendige) Treibhauseffekt wird durch den anthropogenen (vom Menschen verursachten) Treibhauseffekt verstärkt. Dies führt zu globalen Temperaturerhöhungen. Klimaextreme, die menschliches Leben gefährden, natürliche Systeme bedrohen und erhebliche finanzielle Schäden anrichten, sind die Folge.

Wie speichern Wälder Kohlenstoff langfristig?

Bäume entnehmen der Luft Kohlendioxid (CO2) und spalten es in Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O2) auf. Der Kohlenstoff geht dabei in die Biomasse des Baums ein. In Stamm und Ästen wird der Kohlenstoff auf Jahrzehnte, zum Teil auch auf Jahrhunderte dauerhaft eingelagert. Der freiwerdende Sauerstoff wird in die Atmosphäre zurückgegeben. Der wesentliche Beitrag des Baums zum Klimaschutz besteht also darin, das abträgliche Zuviel an Kohlendioxid unschädlich zu machen. Kohlendioxid hat weitreichende Auswirkungen auf den Wärmehaushalt der Erde. Es bewirkt als Treibhausgas in der Atmosphäre, dass die Sonnenwärme wie unter einem dicken Mantel rund um die Erde festgehalten wird.

Wenn ein Baum abstirbt, so zerfällt er nach Jahren oder Jahrzehnten wieder; das in ihm gebundene CO2 wird wieder freigesetzt. Aber ein an seiner Stelle wachsender neuer Baum, nimmt wieder CO2 auf. Im Blick auf einen neu gepflanzten Wald gilt: Solange für absterbende Bäume neue nachwachsen und solange im Rahmen nachhaltiger Bewirtschaftung für den Ersatz geernteter Bäume gesorgt wird, solange bleibt die positive Klimaschutzwirkung des Waldes erhalten. Bei Verwendung des geernteten Holzes (z.B. für Papier, Möbel oder Baumaterial) wird der im Holz gebundene Kohlenstoff aus dem CO2 erst bei Verbrennung oder Zersetzung des Holzproduktes wieder freigesetzt, so dass sich das Klimaschutzpotential des Waldes durch die nachhaltige Holznutzung vergrößert.