CO2-Kompensation & Klimaneutralität

Häufig gestellte Fragen

1. Warum sollten wir unseren CO2-Fußabdruck erfassen?

Immer mehr Unternehmen möchten aktiv zu den Zielen des Pariser Abkommens beitragen. Der CO2-Fußabdruck eines Unternehmens ist eine sehr wichtige Grundlage zur Definition der unternehmerischen Klimaziele sowie der Nachhaltigkeitsstrategie. Anhand Ihres Corporate Carbon Footprints (CCF) erkennen Sie, wo die höchsten Emissionen in Ihrem Geschäftsbetrieb anfallen und wo die größten Einsparpotenziale liegen. So können Sie effektive Maßnahmen zum Klimaschutz entwickeln und umsetzen sowie deren Effizienz auf lange Sicht überprüfen. Für Ihre erfolgreiche CSR-Strategie ist der CCF daher ein unverzichtbarer Baustein. 
Genauere Informationen zum CCF finden Sie unter Frage 2.

 

2. Wie ermitteln wir unseren CO2-Fußabdruck?

Mit unserem CO2-Tool unterstützen wir Sie bei der Erfassung Ihrer Scope-1- und Scope-2-Emissionen. Das sind solche Emissionen, die direkt am Standort Ihres Unternehmens erzeugt bzw. durch den Energieverbrauch verursacht werden. Unter Scope-3 fallen vor allem die Emissionen, die in vor- und nachgelagerten Prozessen entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen. Sie sind daher schwerer zu erfassen. Für die Erfassung der Scope-3-Emissionen arbeiten wir dauerhaft mit externen Berater:innen zusammen und machen Ihnen gerne ein Angebot. 

3. Wie werden wir ein klimaneutrales Unternehmen?

Das Vorgehen zur Erreichung Ihrer Klimaneutralität lässt sich in 5 Schritte einteilen. 
Die Infografik zur Veranschaulichung der Schritte sowie weiterführende Informationen finden Sie hier

Egal, an welchem Punkt Sie stehen, PRIMAKLIMA begleitet Sie auf dem Weg zur Klimaneutralität Ihres Unternehmens! 

Entdecken Sie hier unsere aktuellen Kompensationspartner. 

4. Welche Normen wendet PRIMAKLIMA zur CO2-Bilanzierung von Unternehmen an?

Unsere Methode zur Ermittlung der CO2-Emissionen von Unternehmen basiert auf den sogenannten Scopes (Geltungsbereichen) gemäß dem Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protocol). 
Weitere Informationen zu den Scopes finden Sie unter Frage 5.

Unsere aktuellen Kompensationspartner und den Umfang ihres Klimaengagements finden Sie hier.

5. Was sind Scopes?

Gemäß dem Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protocol) werden die Emissionen von Unternehmen bei der Erhebung der Klimabilanz in unterschiedliche Bereiche unterteilt, die sogenannten Scopes (Geltungsbereiche). Demnach gibt es Emissionen aus dem Scope 1, Scope 2 oder Scope 3. Entscheidend für die Zuteilung zu einem Scope ist, ob die Emissionen aus einer direkt oder indirekt dem Unternehmen zuzuordnenden Emissionsquelle stammen. Weiterhin ist für die Zuteilung relevant, ob die Emissionsquelle am Standort des Unternehmens liegt, oder aus vor- bzw. nachgelagerten Prozessen hervorgeht. 

6. Was bedeutet der Begriff Kompensation?

Bei der Kompensation werden verbleibende Emissionen ausgeglichen, indem an anderer Stelle Emissionen in gleicher Höhe vermieden oder wieder eingebunden werden. Das kann z. B. durch Klimaschutzzertifikate aus Aufforstungs- und Waldschutzprojekten erfolgen. Ein Zertifikat steht dabei immer für eine eingebundene/vermiedene Tonne CO2

7. Was bedeutet der Begriff Klimaneutralität?

Leider gibt es noch kein einheitliches Verständnis zu dem Begriff der Klimaneutralität. Wir verstehen darunter, dass die Treibhausgasbilanz des Unternehmens auf Null gesetzt wird. Aktuell ist es in der Regel nicht möglich, aus eigener Kraft alle Emissionen vollständig zu vermeiden, weshalb zurzeit die Kompensation (mehr hierzu unter Frage 6) zur Erreichung der Klimaneutralität erforderlich ist. Daher wird neben dem Begriff der Klimaneutralität auch der Begriff „net-zero“ verwendet, da zwar Emissionen entstehen, diese aber an anderer Stelle vermieden oder wieder eingebunden werden. 

8. Wie funktioniert die Kompensation unserer Emissionen in Zusammenarbeit mit PRIMAKLIMA?

Die Kompensation Ihrer Emissionen erfolgt durch die Stilllegung von CO2-Zertifikaten: Erbrachte Einbindungs-/ Vermeidungsleistungen aus Klimaschutzprojekten werden in Form von CO2-Zertifikaten im freiwilligen Kohlenstoffmarkt abgebildet. Ein Zertifikat entspricht einer Tonne CO2. Um diese Menge zu kompensieren, wird das Zertifikat stillgelegt. Das bedeutet, es wird unwiderruflich aus dem Marktgeschehen genommen und kann kein weiteres Mal für die Kompensation von Emissionen eingesetzt werden. Die CO2-Zertifikate inklusive der Stilllegungen werden in öffentlichen Registern gelistet, die als Buchhaltungssystem für die Zertifikate dienen.

Entdecken Sie hier unsere aktuellen Kompensationspartner und den Umfang ihres Klimaengagements.

9. Können wir unsere Emissionen mit Aufforstungsprojekten in Deutschland kompensieren?

Die Bundesrepublik Deutschland ist, wie viele weitere Industrieländer, seit dem Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls zur Verringerung von Treibhausgasen verpflichtet. In diesem Zuge rechnet sich der Bund u.a. die CO2-Einbindung von deutschen Waldflächen positiv an. Auch die von PRIMAKLIMA in Deutschland gepflanzten Wälder tragen daher automatisch zu einer Verbesserung der gesamtdeutschen CO2-Bilanz bei. Das bedeutet gleichzeitig, dass wir keine Kompensation mit Projekten aus Deutschland anbieten – sonst würde eben diese CO2-Einbindung ein zweites Mal gezählt werden. Die sogenannte Doppelzählung. Dieses Problem betrifft jedoch seit dem Inkrafttreten des Paris Abkommens nicht mehr allein die Industriestaaten, auch Länder des globalen Südens sind immer mehr von der Problematik der Doppelzählung betroffen. Deshalb arbeiten die Standards aktuell an Lösungen, wie künftig mit der Vermeidung von Doppelzählungen umgegangen werden kann. Aktuell sind die CO2 Zertifikate, die wir zur Kompensation von Emissionen anbieten, allerdings nicht von der Problematik betroffen.

10. Können wir einzelne Produkte, Dienstleistungen oder Veranstaltungen klimaneutral stellen?

Es gibt unterschiedliche Dienstleister, die es Unternehmen ermöglichen einzelne Produkte, Dienstleistungen, oder Veranstaltungen klimaneutral zu stellen. Dies ist jedoch mit einem hohen Aufwand verbunden, da für die Ermittlung der CO2-Bilanz eines Produktes, der sogenannte Product Carbon Footprint (PCF), die Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette erfasst werden müssen. Bei der Produktherstellung sind meistens viele Unternehmen beteiligt und in der Regel haben diese keine produktspezifischen Emissionsdaten vorliegen, was die Erfassung erschwert. Es gibt entsprechende Tools, die bei der Ermittlung unterstützen. Aus unserer Sicht steht der Aufwand eines PCFs gegenüber dem Nutzen für das Klima in keinem sinnvollen Verhältnis. Vielmehr hat PRIMAKLIMA ein Interesse an dem ganzheitlichen Klimaengagement eines Unternehmens, weshalb wir uns auf die Ermittlung des gesamten Fußabdrucks eines Unternehmens beschränken und derzeit keine PCFs anbieten. Bei der Klimaneutralität für einzelne Produkte liegt zudem unserer Meinung nach der Fokus zu stark auf Marketingaktivitäten und nicht auf dem Beitrag zum Klimaschutz im Sinne einer nachhaltigen Klimastrategie. Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit haben gezeigt, dass die Klimaneutralität einzelner Produkte häufig kritisiert wird, da das Engagement nicht als glaubwürdig wahrgenommen wird. Als starker und seriöser Partner für die mit uns kooperierenden Unternehmen können wir die Klimaneutralität einzelner Produkte daher nicht empfehlen. Es ist aber durchaus möglich im Rahmen unseres Siegels „Klimaneutraler Geschäftsbetrieb“ Produkte mitzubilanzieren, um diese dann zusätzlich zur gesamt unternehmerischen Klimastrategie als klimaneutral anzubieten. 

Kontakt

Finden Sie keine passende Antwort auf Ihre Frage? Oder sind Sie an einer Kooperation interessiert und haben bereits konkrete Vorstellungen?

Gerne können Sie sich per Telefon oder E-Mail bei uns melden. Wir beraten Sie gerne zu den verschiedenen Möglichkeiten der Unternehmensspende!

E-Mail: kooperationen@primaklima.org

Tel.: 0221 71 79 38-70

Unsere Leitlinien für Spenden und Kooperationen

„PRIMAKLIMA versteht sich als lösungsorientierte Klimaschutzorganisation. Seit Beginn unseres Wirkens kooperieren wir mit Unternehmen, die Teil dieser Lösung sein möchten. Grundlage aller Partnerschaften ist dabei die Bereitschaft der Unternehmen, Verantwortung für das Klima zu übernehmen. Wenn Sie eine Idee umsetzen oder sich von unserer Erfahrung inspirieren lassen möchten, schreiben Sie uns gern eine E-Mail.“

Lea Frahm
Referentin Unternehmenskooperationen