Die Wälder in Deutschland sind vielfältige Naturräume – und wahre Multitalente. Klimaschutz, Boden- und Hochwasserschutz, Temperaturausgleich, Wasser- und Feinstaubfilterung – nur ein paar der genialen Funktionen, die gesunde Wälder ganz natürlich mit sich bringen.

Ein Blick in die deutschen Wälder zeigt uns heute aber: Es geht ihnen so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Und genau deshalb wachsen in unterschiedlichen Regionen in Sachsen in den nächsten Jahren neue artenreiche Mischwälder heran.

 

Projektbeispiel Pockau:

So liegt beispielsweise eine der neuen Waldflächen im erzgebirgischen Pockau, oberhalb des Flusses Schwarze Pockau. Dieser Wildbach, eingebettet in einer geheimnisvollen und beliebten Wanderregion mit bizarren Felsformationen, bekam seinen Namen wegen der dunklen Färbung des Wassers. Mal rostbraun, mal fast schwarz zeigt sich die Schwarze Pockau, weil aus den um sie herum gelegenen Mooren dunkles Wasser in den Fluss fließt. Fast könnte man diese Region als wildromantisch bezeichnen – wenn sie nicht im Hochwasserentstehungsgebiet liegen würde. Immer wieder kommt es hier bei schweren Unwettern zu dramatischen Überflutungen. Erst vor Kurzem, im Oktober 2021, trat das Wasser wieder über die Ufer.
Wenn starke Regenfälle auf Flächenversiegelungen treffen und erodierte Böden nicht genug Wasser aufnehmen können, sucht sich das Wasser ungehindert seinen Weg. Aufforstungen können hier helfen die Wucht des Wassers abzumildern – denn durch die Porenbildung der Baumwurzeln kann Wasser wie in einem Schwamm aufgenommen werden. Und genau das sollen in Zukunft die neuen Bäume ermöglichen.
Bergahorn, Bergulme und Weißtanne wurden ganz gezielt als Baumarten für diesen besonderen und anspruchsvollen Standort ausgesucht – eine auf einem Berg und am Hang gelegene Fläche. Von dem in Zukunft bei starken Niederschlägen weniger Wasser ins Tal hinabrauschen soll. Für die ersten Jahre werden die Setzlinge noch von einem schützenden Zaun umgeben sein, damit der neue Wald hier sicher heranwachsen kann. Rehe und Hirsche würden sich die zarten Blattknospen ansonsten als Köstlichkeit nicht entgehen lassen. Das neue Waldstück wird als verbindendes Element eine Lücke zwischen zwei bestehenden schließen und die Gesamtwaldfläche in der Region vergrößert. Eine Region, die beim Kampf gegen Überschwemmungen dringend Unterstützung braucht.  

 

Projektbeispiel Oberlichtenau:

Auch in Oberlichtenau im Landkreis Bautzen geht es darum, mit dem neuen Wald zum Schutz vor Hoch-wassern beizutragen. Zwischen vielen Ackerflächen gelegen, soll hier vor allem aus Spitzahorn, Traubeneiche, Winterlinden und Hainbuchen ein neuer Wald entstehen. Dazu kommt aber auch noch eine ganz besondere Baumart: die Elsbeere. In ganz Deutschland gilt sie als gefährdet, in Sachsen gab es vor knapp zehn Jahren weniger als 300 von ihnen. Um dieser seltenen Schönheit mehr Aufmerksamkeit zu verlei-hen, wurde sie 2011 zum Baum des Jahres gewählt. Bis zu 30 Meter hoch und bis zu 300 Jahre alt kann sie werden. Und ist besonders beliebt bei Vögeln und Insekten. Vor allem ihre runden, rot-braunen Beerenfrüchte sind für die Tiere ein Leckerbissen. Aber auch die Baumsamen sind für Mäuse und Eichhörnchen ein Genuss, weshalb die verbliebenen Bäume in Sachsen es schwer haben, sich durch die sog. Naturverjüngung von allein weiterzuverbreiten. Die neuen Bäume in Oberlichtenau sollen nun einen kleinen aber entscheidenden Beitrag dazu leisten, diese schützenswerte Baumart nach und nach in Deutschland wieder zu vermehren.

 

Mit Bäumen gegen die Klimakrise

Egal in welchem der Orte die Baumsetzlinge gepflanzt werden – die neuen Wälder wachsen in den nächsten Jahren zu natürlichen Kohlenstoffspeichern heran. Denn der für die Atmosphäre in großen Mengen schädliche Kohlenstoff ist in Form des Gases CO2 für die Wälder unentbehrlich. Zunächst als Rohstoff für die Photosynthese notwendig, fungieren die aus dem Kohlenstoff hergestellten Kohlenhydrate als Baustoffe für alle lebensnotwendigen Komponenten eines Baumes – und finden sich somit im Holz, der Rinde, den Wurzeln, Zweigen und Blättern wieder. Aber auch im Totholz am Boden und in der Humus-schicht. Ein komplexes Zusammenspiel, das das Klima auf natürlichste Art entlastet.

 

Mit Ihrer Spende haben Sie die Finanzierung eines Baumsetzlings an einem von insgesamt 14 Standorten in Sachsen ermöglicht.



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