Projektgebiete:

Departamentos Boaco und Estelí im Nordwesten Nicaraguas

Projektart und Zertifizierung:

  • Aufforstungen auf ungenutzten Flächen kleinbäuerlicher Familien mit unserer Partnerorganisation Taking Root
  • Plan Vivo Standard

Hintergrundinfos:

 

Nicaragua gehört weltweit zu den 20 Ländern, die am meisten von extremen Klimaereignissen betroffen sind (Quelle: Global Climate Risk Index). Aber auch die politische Situation lastet hier schwer auf den Schultern vieler Menschen. So offenbarte die Corona-Pandemie zum wiederholten Male eine kaum vorhandene Kommunikationspolitik der Regierung (Blogbeitrag zum Thema) – in einem Land mit ohnehin häufig schlechter gesundheitlicher Versorgung. Die Bevölkerung muss unter der Willkür eines autoritär geführten Regimes leben, das dem Reformwillen seiner Bürger:innen mit Gewalt begegnet. Politische Gegner:innen der Ortega-Regierung werden massiv unter Druck gesetzt oder sogar verhaftet (Blogbeitrag zum Thema).


Als Partner in der Klimakrise unterstützen wir die Menschen daher unmittelbar vor Ort, ohne den Umweg über Behörden. Unsere lokale Partnerorganisation ist nicht politisch aktiv, sondern konzentriert sich auf die Aufforstungen in Zusammenarbeit mit Kleinbäuer:innen in den ländlichen Gegenden des Landes. Als von der UN-Dekade für Ökosystemrestaurierung international anerkanntes Leuchtturmprojekt, hat das Projekt auch eine positive Reputation vor Ort – ein wichtiger Baustein für die Aufrechterhaltung des rechtlichen Status als Nicht-Regierungsorganisation.

 

Die Klimakrise – tägliche Herausforderung für die Menschen in Nicaragua

Das Wohl der Menschen im zweitärmsten Land Lateinamerikas ist mit der Natur eng verbunden. Mehr als 50% der nicaraguanischen Bevölkerung lebt direkt von der Landwirtschaft. Für zahlreiche kleinbäuerliche Familien ist der Ertrag ihrer Felder die einzige Einkommensquelle. Überschwemmungen und ungewöhnlich lange Trockenzeiten, die mit der Klimakrise immer häufiger auftreten, werden zu lebensbedrohlichen Ereignissen.

Neue Wälder – neue Perspektiven

Durch die Unterstützung von PRIMAKLIMA pflanzen die Farmer:innen in Boaco und Estelí Mischwälder an. Diese Wälder helfen nicht nur dabei, das globale Klima zu schützen. Sie leisten auch einen wichtigen Beitrag dazu, die Folgen der Klimakrise für die Menschen vor Ort wirksam abzuschwächen. Die heimischen Baumarten brauchen nur wenig Pflege, um zu gedeihen – für die Kleinbäuer:innen sind sie aber ein großer Gewinn. Denn sie erhalten für die Pflanzung und Pflege der Bäume faire Prämien. Später ermöglichen die Bäume ihnen zusätzliche Einnahmen durch nachhaltige Forstwirtschaft, wobei nie mehr Bäume entnommen werden, als auf natürliche Weise nachwachsen. 

Die Wurzeln der Bäume sorgen außerdem dafür, dass z.B. viel mehr Wasser im Boden gespeichert wird. So wird gegen Überschwemmungen in der Regenzeit und dem Verlust der Ernte in Dürrezeiten vorgesorgt. Die Bäume verhindern darüber hinaus Bodenabtragungen und machen die Erde durch die Speicherung von Nährstoffen fruchtbarer.

Die neuen Bäume in Nicaragua stellen für die Familien somit auf vielfältigen Ebenen eine Lebensversicherung dar.

 

Sie möchten das Projekt mit einer Spende unterstützen? 
Hier geht's zum Bäume pflanzen.

 

Stimmen aus dem Projekt

Und wer genau sind die Menschen hinter den Projekten? Hier finden Sie beipielhaft die Geschichten einiger Beteiligten, mit denen wir zusammenarbeiten.

 


Kleinbauer Norvin Omar Flores Gradiz im Interview