Im Department Estelí, nur etwa 2 Kilometer von der gleichnamigen Provinzhauptstadt entfernt, lebt Marvin Octaviano Benavides Flores mit seiner Familie. Die Unterstützung von Ditho Design ermöglicht es der Familie, einen neuen Wald mit 1.500 Bäumen pflanzen.

885 Meter über dem Meeresspiegel gelegen und umgeben von imposanten Bergen, spielt hier das Element Wasser seit jeher eine wesentliche Rolle. Denn das Gebiet, in dem die Kleinbauernfamilie lebt, ist eine wertvolle Wasserscheide und damit eine essentielle Wasserquelle für die Bevölkerung. Aber während die Stadt Estelí über ein sehr gutes Wassersystem verfügt, ist die Lage auf dem Land eine ganz andere. Fehlende Anlagen für die Speicherung, Aufbereitung und Verteilung des Wassers bedingen die Abhängigkeit der Menschen von den natürlichen Flussläufen. Über 100.000 Menschen sind, wie Marvin und seine Familie, auf die Versorgung durch die Wasserscheide angewiesen – in einer Region, die durch hohe Entwaldungsraten aus der Vergangenheit heute mit gravierenden Folgen zu kämpfen hat.

Einst bedeckten weitläufige Waldgebiete mit heimischen, tropischen Baumarten hier das wertvolle Wassereinzugsgebiet. Dazu gehörten u.a. die eigenwilligen Chilamate Bäume, die insgesamt zwar nicht besonders hoch wuchsen, mit ihren imposanten, geschwungenen Brettwurzeln aber das Landschaftsbild ganz charakteristisch bestimmten. Zeitzeugen, die nicht nur Lebensraum für unterschiedlichste Tiere, sondern wegen ihrer nahrhaften Früchte auch essentielle Futterquelle waren. Doch gegen die weitreichende Abholzung hatten auch die robusten Baumwurzeln keine Chance.

Übermäßige Beweidung, die Verbrennung von Wald für landwirtschaftliche Zwecke und auch die intensive Entwaldung für Holzgewinnung haben die Gegend stark verändert. Heute ist Estelí vor allem gekennzeichnet durch ein Mosaik aus Viehweiden und landwirtschaftlichen Feldern für den Anbau von Tabak. Hier ist der Klimawandel stärker spürbar denn je. Lange Dürreperioden im Sommer werden von extremen Überschwemmungen in den Regenzeiten abgelöst.

Die neuen Bäume werden hier nun ihren Beitrag leisten und der Landschaft neues Leben schenken. Die Baumwurzeln speichern das Wasser aus den Regenphasen, um es in Trockenzeiten nach und nach wieder abzugeben und Marvins Fläche vor Erosionen zu schützen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass das Wurzelwerk auf Dauer dem Boden seine Fruchtbarkeit zurückgibt, da es wichtige Mineralien speichert. Dem Wald wird nur so viel Holz entnommen wie in kurzer Zeit auch wieder nachwachsen kann. So bleibt der Wald als stabiles Ökosystem dauerhaft erhalten. Der neu entstehende Wald wird außerdem in den nächsten 50 Jahren 270 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre filtern.



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