Sanfte Hügel und malerische Talengen prägen das Bild der Region Boaco im Zentrum Nicaraguas. Hier liegt das Land von dem Kleinbauern Rafael Augusto Lumbi Garcia und seiner Familie. Dank der Unterstützung der Tony Petersen Film GmbH pflanzt die Familie auf einer Fläche von 2,6 Hektar 4.352 Bäume und lässt einen neuen Wald entstehen.

Hier stand einst ein intaktes Ökosystem in dem sich Moose, Flechten aber auch zahlreiche Orchideenarten wohlfühlten. Doch immer häufiger werdende Perioden von schweren Dürren haben ihre Spuren hinterlassen. Die Böden sind ausgezehrt, Brunnen führen nur noch unregelmäßig Wasser, der Anbau landwirtschaftlicher Produkte ist kaum mehr möglich. Die Lebensgrundlagen der Menschen hängen hier stark von der Natur ab. Und die Klimakrise offenbart ihre Härte jeden Tag.

Die Ursachen für das Schwinden der Ökosysteme sind aber noch vielfältiger. Für die Viehhaltung wurden hier in den letzten Jahrzehnten große Waldflächen gerodet. Regelrecht aus den sensiblen Regenwäldern herausgeschnitten, entstanden so neue Farmen. Nicht auf nachhaltiges Wirtschaften ausgelegt ging es nur darum, innerhalb kürzester Zeit möglichst viel aus einer Fläche rauszuholen. Reichte das Weideland nicht mehr aus, wurde weitergezogen. Landspekulationen taten ihr Übriges, um Natur und Mensch in Bedrängnis zu bringen.

Die an dem Projekt teilnehmenden Kleinbauernfamilien aus der Region forsten brachliegende Flächen ihres Landes wieder auf. Neben Nutzholzarten wie der Weißkopfmimose, dem Regenbaum und dem Mandagual werden zahlreiche andere, standortgerechte Baumarten gepflanzt. Auf diese Weise entsteht ein vielseitiges Biotop, in dem sich allerhand Tierarten ansiedeln können. Für das Pflanzen und die anschließende Pflege der Bäume erhalten sie faire, regelmäßige Zahlungen, durch die sie ihre Einkommen diversifizieren können. Und endlich wieder Sicherheit erleben. Immer mehr Kleinbauernfamilien schließen sich der Initiative an. Auch ihre Böden werden sich so sukzessive erholen können, wertvolles Wasser speichern und die Menschen so vor extremen Dürreperioden schützen. Langfristig bringt auch der Verkauf von Holz zusätzliche Einnahmen, wobei der Wald als Ganzes immer bestehen bleibt. Ein vielfältiger Mischwald der dazu beitragen wird, die Klimakrise abzuschwächen.

Zudem werden in Massanei in der Stadt Waldheim in Sachsen weitere 1.209 Baumsetzlinge gepflanzt. Denn auch deutsche Wälder stehen vor einer großen Herausforderung. Nur artenreiche Mischwälder können den zunehmenden Wetterextremen wie längeren Dürreperioden im Sommer gefolgt von starken Herbststürmen trotzen. Nicht heimische Monokulturen fallen oftmals Borkenkäfer und Co. zum Opfer. Daher werden in unseren Projektregionen nur heimische und standortgerechte Baumarten wie Schwarzerle, Stieleiche, Hainbuche und Bergulme gepflanzt.

Aufforstung ist eine effektive und vor allem natürliche Maßnahme, um das Fortschreiten des Klimawandels zu mildern. Denn die Bäume nehmen im Laufe ihres Wachstums CO2 auf und binden den Kohlenstoff. So wird die Konzentration des CO2 in der Atmosphäre auf Dauer gesenkt. Auch die 1.209 neuen Bäume werden in den nächsten Jahren ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auf den 0,3 Hektar werden die Bäume in den nächsten 50 Jahren rund 150 Tonnen CO2 einbinden.

Zusätzlich entsteht durch die naturnahe Waldsaumgestaltung, die unter anderem aus Heckenkirsche und Pfaffenhütchen besteht, ein neuer Lebensraum für zahlreiche Vögel, Insekten und andere Waldbewohner. Und auch wir Menschen profitieren von dem neu entstehenden Ökosystem: Wälder erhöhen nachweislich die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung, schaffen Erholungsmöglichkeiten und erhöhen so die Attraktivität der Region.

 



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