Zusammen mit seiner Familie lebt der Kleinbauer Leopoldo Siles Arroliga auf der eigenen Farm südlich der Stadt Boaco, nur etwa 10 km entfernt vom Lago Cocibolca, dem größten See Nicaraguas. Das Landschaftsbild ist geprägt von sanften Hügeln und idyllischen Talengen. Bisher wurde die eigene Landfläche der Familie ausschließlich landwirtschaftlich genutzt, dank der Unterstützung durch Chiesi kann nun aber ein Stück des Landes aufgeforstet werden. Der heranwachsende Wald spielt für die Familie eine sehr wichtige Rolle, jetzt und in der Zukunft.

So schön die Region Boaco auf den ersten Blick auch anmutet, es handelt sich um eine Gegend, in der die verheerenden Folgen der Klimakrise bereits deutlich zu spüren sind. Immer häufiger treten Perioden von schweren Dürren auf und hinterlassen ihre Spuren: Die Böden sind ausgezehrt, die Brunnen führen nur noch unregelmäßig Wasser, der Anbau von Nahrungsmitteln ist unter diesen Umständen kaum mehr möglich. Das ursprünglich fruchtbare Fundament ist kraftlos geworden. Gleichzeitig sind die Menschen in der Region jedoch stark abhängig von der Natur und den Erträgen aus landwirtschaftlichem Anbau.

Der neue Wald vereint unterschiedliche wertvolle Nutzen für Mensch und Natur. Das Wurzelwerk der Bäume speichert Wasser und hält es so im Boden fest. Dieses natürliche Reservoir ermöglicht, dass die Böden sich langsam von der Trockenheit erholen können, und schützt vor erneuten Schädigungen durch weitere extreme Dürreperioden. Auf den wieder fruchtbareren Böden ist der Anbau von Nahrungsmitteln wieder aussichtsreicher. Und der Wald lässt noch weitere Perspektiven für die am Projekt teilnehmenden Farmerfamilien in Boaco entstehen. Für das Pflanzen und die anschließende Pflege der Bäume erhalten sie faire regelmäßige Zahlungen, die den Verlust durch die verringerte landwirtschaftliche Nutzung ihrer Flächen ausgleichen. Diese neue, sichere Einkommensquelle wird im Laufe des Wachstums der jungen Wälder abgelöst von den Erträgen, welche die Familie durch den Verkauf des Holzes aus ihren Wäldern generieren. Denn der herangewachsene Wald wird von ihr und vielen nachfolgenden Generationen nachhaltig genutzt. Dabei wird dem Wald immer nur so viel Holz entnommen, wie auf natürlichem Wege wieder nachwächst. So bleibt der Wald als stabiles Ökosystem dauerhaft erhalten und die neuen Bäume werden ihren Beitrag zur Klimagerechtigkeit leisten. Der neu entstehende Wald wird in den nächsten 50 Jahren 600 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre filtern.



Es fehlen noch 0 von 3.334 Bäumen